„Qualität vor Quantität“: VPS-Fachtagung in Bozen
Im Rahmen der Messe HOTEL in Bozen lud der Verband der Privatvermieter Südtirols (VPS), der mehr als 1.000 Mitglieder zählt, zu einer Fachtagung. Mit dem Thema „Qualität vor Quantität“ sollte dabei ein Zeichen für die Zukunft gesetzt werden. Der VPS hob die positive Entwicklung bei Südtirols Privatvermietern und den in den letzten Jahren geschaffenen Initiativen hervor.
Bozen, am 17. Oktober 2018. „Wir bieten kein Angebot von der Stange. Wir bieten ein hochwertiges Nischenprodukt“ – mit diesen Worten eröffnete VPS-Präsidentin Esther Mutschlechner-Seeber die Fachtagung in Bozen und ging in der Folge auf die positive Entwicklung bei den nicht gastgewerblichen Betrieben in Südtirol ein. Der Anstieg der Ankunfts- und Nächtigungsrate in den letzten drei bis fünf Jahren, bei gleichbleibender Bettenzahl, erkläre sich demnach vor allem durch die Qualitätssteigerung.
„Wir Südtiroler Privatvermieter stehen für die Attribute klein, fein und vor allem authentisch, persönlich und herzlich. Das Qualitätsbewusstsein ist bei Kleinstbetrieben sehr ausgeprägt, deshalb können wir uns auch auf dem touristischen Markt so gut behaupten – Qualität ist aber nicht zwingend nur mit finanziellen Aufwendungen verbunden, sondern vor allem auch durch die Dienstleistung per se erreichbar“, so Mutschlechner-Seeber. „Es ist essenziell, sich stetig weiterzuentwickeln und den Qualitätsgedanken sukzessive zu schärfen, nur so können wir uns von der Masse und den Mitbewerbern abheben. So bieten wir als Interessensvertretung laufende Fort- und Weiterbildungen an.“
Zwei Millionen Nächtigungen pro Jahr
In der Wintersaison 2017/18 verzeichneten Südtirols Privatvermieter 10,7 Prozent mehr Ankünfte und 11,6 Prozent mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Werte sollen in der anstehenden Wintersaison weiter ausgebaut werden. Esther Mutschlechner-Seeber: „In Südtirol gibt es knapp 3000 Privatvermieter, die über 24.000 Betten für Gäste zur Verfügung stellen. Damit generieren die kleinen touristischen Betriebe über 2 Millionen Nächtigungen pro Jahr“. Gerade bei längeren Aufenthalten in Südtirol bevorzugen Gäste besonders auch kleine, nicht gewerbliche Betriebe: Im Schnitt verbringen sie hier 5,4 Tage – die Aufenthaltsdauer zählt mit zu den höchsten im Land.
Aktuelle Entwicklungen
Einen kontinuierlichen Zuwachs kann die vor einigen Jahren eigens geschaffene Vermarktungsgruppe „südtirol privat“, deren Mitgliedsbetriebe sich dem Thema Qualität besonders verschrieben haben, im Online-Bereich verzeichnen: So etwa wurden im Jahr 2017 rund 200.000 Besucher auf der Website registriert, auf Facebook hat „südtirol privat“ derzeit 43.000 Fans und weist 4,8 von 5 möglichen Sternen auf. Zudem wurde u.a. ein eigener YouTube-Kanal eingerichtet.
Mit der Erweiterung der einzelnen Urlaubstypen um den „Haustierspezialist“ wurde aufgrund der großen Nachfrage ein neues Nischenprodukt erschlossen. „Uns ist die emotionale Bindung zum Gast sehr wichtig. Wir verzeichnen nicht umsonst eine Stammgästerate von 80%“, so die VPS-Präsidentin.
Raumgestaltung und Generationenwechsel
Die Architektin Christine Pfeifer widmete ihren Vortrag auf der Fachtagung dem Thema „Räume einladend gestalten“. Sie hob darin die Wichtigkeit der entspannenden Wirkung eines Raumes hervor und dass man diese nicht nur mit baulichen Maßnahmen und großen Investitionen, sondern schon mit kleinen Veränderungen bei Mobiliar, Farbe, Licht und Dekoration erzielen kann.
Über die Schwierigkeiten des Generationenwechsels, der in Zukunft noch viele Privatvermieter betreffen wird, berichtete Thomas Rabanser vom Haus Gabi in St. Peter/Lajen. Er wies auf den notwendigen Austausch mit der „alten“ Generation hin, da man voneinander profitieren könne. Maßnahmen wie sinnvolle Umbauarbeiten seien aus seiner Sicht notwendig, um dem modernen Markt ein zeitgemäßes Produkt bieten zu können.
Über den VPS
Seit 1980 besteht der Verband der Privatvermieter Südtirols (VPS), der die nicht gastgewerblichen Betriebe mit einem Kapazitätslimit von acht Zimmern oder fünf Ferienwohnungen vertritt. Über 1.000 der rund 2.800 Privatvermieter in Südtirol sind mittlerweile Mitglieder der Interessensgemeinschaft.
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