Arbeitsweise in Tirols Unternehmen ändert sich in Corona-Zeiten stark, hohe Zufriedenheit mit Homeoffice

Wie hat sich die Arbeitswelt durch Corona verändert? Um das herauszufinden, haben die Unternehmensberatungen Business Pool und Human Hub – mit Standorten in Innsbruck und Bozen – insgesamt 1.460 Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Nord- und Südtirol befragt. Das Ergebnis: Für 90 Prozent der Befragten hat sich die Arbeitsgestaltung – teils stark – geändert, über 70 % sind mit dem Homeoffice zufrieden. Die allgemeine Belastung ist jedoch gestiegen.

DATUM: 14.05.2020
KUNDE: Business Pool Austria
DATUM: 14.05.2020
KUNDE: Business Pool Austria

Innsbruck, 14. Mai 2020. Insgesamt haben sich 372 Arbeitgeber und 1.088 Arbeitnehmer aus Tiroler Unternehmen verschiedener Größen an der nicht-repräsentativen Online-Befragung „Veränderungen der Arbeitswelt durch Corona“ beteiligt. Branchenschwerpunkte waren Dienstleistungen, Handel, Industrie, Handwerk und öffentliche Verwaltung. Rund 80 Prozent der Studienteilnehmer stammen aus Südtirol und 20 Prozent aus Nordtirol. Die meisten Antworten fielen jedoch sowohl nördlich als auch südlich des Brenners nahezu deckungsgleich aus.

Herausforderung: Doppelbelastung durch Kinder und Beruf
So gaben etwa 90 % der Befragten an, eine Veränderung der Arbeitsgestaltung aufgrund von Corona bemerkt zu haben – für knapp die Hälfte sei diese sogar „sehr stark“ ausgefallen. Hier spielte der Umstieg auf Homeoffice bzw. Smart Working eine wichtige Rolle, wobei sich über 70 Prozent mit diesem Arbeitsmodell generell zufrieden zeigten. „Das ist insofern erstaunlich, da der Umzug ins Homeoffice in einer belastenden Gesamtsituation stattfand“, so Maximilian Troendle, Employer-Branding-Experte der Human Hub. Acht von zehn befragten Mitarbeitern fühlten sich demnach laut Studie durch die Gesamtsituation zusätzlich belastet. Als größte Herausforderung wurde die Doppelbelastung durch Beruf und Kinderbetreuung genannt.

Wandel der Arbeitseinstellung
Insgesamt hat die Flexibilisierung der Beschäftigung in Form von Homeoffice und Co. deutlich an Bedeutung gewonnen, v.a. bei den 25- bis 45-Jährigen. „Ein Großteil der befragten Unternehmer wertet diese Entwicklung positiv – das deutet darauf hin, dass wir am Beginn eines Kulturwandels in der Arbeitswelt stehen“, meint Günther Wurm, Geschäftsführer der Business Pool Austria GmbH.

Auch die Arbeitseinstellung hat durch Corona einen Wandel erfahren: Über 40 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, ihren Arbeitsplatz wechseln zu wollen – bei den Arbeitgebern wollte sogar jeder zweite den persönlichen Bezug zur Tätigkeit überdenken. Werte wie Arbeitsplatz-Sicherheit, soziale Verantwortung und gesellschaftlicher Zusammenhalt rückten indes in den Vordergrund.

Stärken und Schwächen des Unternehmens werden deutlich
80 % der Befragten – darunter Arbeitnehmer wie Arbeitgeber – waren sich einig, dass Stärken und Schwächen eines Unternehmens in der Krise klarer sichtbar wurden, wobei Frauen dies deutlich sensibler wahrzunehmen schienen als Männer. Auffällig in Nordtirol war, dass neun von zehn Unternehmern einen Bedarf darin sehen, Prozessoptimierungsprojekte anzugehen.

Grundsätzlich gab es zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern teilweise starke Wahrnehmungs-Unterschiede: So wurde der Zusammenhalt unter den Arbeitskollegen von einer absoluten Mehrheit der Arbeitgeber als verbessert angesehen. Diese Bewertung gaben jedoch nur 40 Prozent der Arbeitnehmer ab. Knapp 60 Prozent der Unternehmer glaubten zudem, dass sich ihre Mitarbeiter stärker mit dem Unternehmen identifizieren als vor der Krise – nur ein Drittel der Mitarbeiter bestätigte dies.

Umsatzentwicklung: Nordtiroler pessimistischer als Südtiroler
Obwohl sich die Studienteilnehmer aus Nord- und Südtirol in den meisten Antworten einig waren, gab es eine interessante Auffälligkeit in puncto Umsatzentwicklung: Als es um die Frage ging, ob der verlorengegangene Umsatz noch in diesem Jahr wieder eingeholt werden könne, zeigten sich Nordtiroler Unternehmen deutlich pessimistischer als jene in Südtirol.
„Dies ist insofern überraschend, da der Lockdown südlich des Brenners insgesamt viel länger anhielt als in Nordtirol“, meint Marktforscher Dr. Gernot Gruber, der als Co-Autor an der Studie beteiligt war. Deren offizielle Vorstellung erfolgte am 13. Mai 2020 im Rahmen einer Euregio-Videokonferenz mit Vertretern der Wirtschaftskammer Tirol, der Handelskammer Bozen, der IDM, der Standortagentur Tirol und der Tirol Werbung.

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Über Business Pool und Human Hub:
Business Pool unterstützt seit 20 Jahren zahlreiche namhafte Unternehmen in Nord- und Südtirol mit fundierter 360-Grad-Beratung im Bereich Personal und Organisation und prämiert jährlich die Top-Arbeitgeber beider Länder mit dem „Top Company Award“. Human Hub ist der lokale Experte für Employer Branding in Südtirol. Die Agentur erarbeitet über strategische Analysen gezielt Arbeitgebermarkenprofile und unterstützt Kunden in der Mitarbeiter- und Bewerberkommunikation.

Kontakt für Rückfragen:
Günther Wurm, Business Pool Austria GmbH, Tel.: 0664 324 5255, E-Mail: g.wurm@businesspool.eu

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