Internationales Canyoning-Treffen im Ötztal im Zeichen der Sicherheit

Canyoning-Ausbildner:innen aus den verschiedensten Regionen Europas kamen vor kurzem ins Ötztal zum internationalen Canyoning-Treffen, das heuer erstmals in Tirol stattfand. Im Fokus standen der Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie neue Lösungen rund um die Sicherheit beim Canyoning.

DATUM: 17.10.2024
KUNDE: Tiroler Bergsportführerverband
DATUM: 17.10.2024
KUNDE: Tiroler Bergsportführerverband

Oetz, am 17. Oktober 2024. Das Begehen und Durchwandern von Schluchten mit Abseilen, Abklettern, Rutschen oder auch Schwimmen – kurz Canyoning – ist ein beliebter Freizeitsport, bei dem vor allem das Naturerlebnis im Mittelpunkt steht. Canyoning erfordert hohes alpines und wassertechnisches Fachwissen, eine gute Orts-, Gelände- und Wetterkenntnis sowie eine penible Tourenvorbereitung unter Einbeziehung verschiedenster Faktoren.

Beim internationalen Canyoning-Treffen in Oetz, das kürzlich erstmals in Tirol stattfand, versammelten sich Canyoning-Ausbildner:innen und -Fachleute aus ganz Europa, um sich über neueste Sicherheitslösungen zu informieren, sowie Praxiserfahrungen und wertvolle Tipps rund um Canyoning untereinander auszutauschen. Ausgerichtet wurde das Meeting von der Internationalen Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV) und dem Tiroler Bergsportführerverband. „Mit dabei waren ausgewiesene Canyoning-Expert:innen, die selbst ausbilden und Ausbildungsstandards definieren“, erklärt Michael Amprosi, Berufsgruppenvertreter der Schluchtenführer im Tiroler Bergsportführerverband. „Ziel des Treffens ist es, sich untereinander stärker zu vernetzen und Know-how auszutauschen.“

Erste Hilfe und Bergung

Im Fokus in Oetz stand das Thema Sicherheit und dabei im Speziellen Bergungstechniken und Erste-Hilfe-Leistungen. „In einer Schlucht kann es oft eng und kalt sein, dazu kommt fließendes Gewässer. Um unter diesen Rahmenbedingungen eine verletzte Person zu versorgen oder zu bergen, braucht es eine gute Fachkenntnis über bestimmte Erste-Hilfe- und Bergetechniken“, erklärt Michael Amprosi. „Beim internationalen Canyoning-Treffen haben wir uns gemeinsam effektive Techniken im Gelände angesehen und uns darüber ausgetauscht.“

Tourenplanung und Case Studies

Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf eine umfassende Tourenplanung gelegt, zu der es im Canyoning auch gehört, das Gelände in und um die Schlucht vor der Tour genau zu begutachten und zu sichten. „Es ist ganz wichtig, dass man sich dabei ein Bild von den wichtigsten Schlüsselstellen und vor allem von den Wasserständen macht“, so Amprosi. Auf Grund der Niederschläge der vergangenen Wochen konnten die Teilnehmer:innen in Oetz Touren mit den verschiedensten Schwierigkeitsgraden und unterschiedlichsten Wasserständen begehen. „Zum Üben war das ideal“, betont Amprosi. „Unter anderem konnten wir Notsituationen wie Seilbahnen bei Hochwasser simulieren, bei denen Profis unterschiedlichste Techniken anwenden, die wir beim Treffen diskutiert haben.“

Mit dabei waren auch Vertreter:innen der Österreichischen Alpinpolizei – Kompetenzteam Canyoning, die die Teilnehmer:innen anhand verschiedener Beispiele aus der Praxis an ihren Erfahrungen rund ums Canyoning teilhaben ließen. „Die Österreichische Alpinpolizei kann auf Canyoning-Fachleute in ihren eigenen Reihen zurückgreifen. Das ist, wie wir beim Treffen festgestellt haben, einzigartig in Europa“, betont Michael Amprosi. „Gerade im Bereich der Unfallprävention verfügt die Alpinpolizei über ein sehr hohes Fachwissen, an dem die Teilnehmer:innen des Canyoning-Meetings partizipieren konnten.“

Ausbildung zum Tiroler Schluchtenführer ist umfassend und anspruchsvoll

Die Ausbildung zum:r Tiroler Schluchtenführer:in, dem Pendant zum:r Canyoningführer:in, wird vom Tiroler Bergsportführerverband angeboten und deckt alle wesentlichen Aspekte des Berufsbildes ab: Vermittelt werden die Grundlagen des Canyoning, einschließlich Tourenplanung und -führung, Gewässerkunde und Hydrodynamik, Topographie und Geologie von Schluchten sowie Seil- und Knotenkunde. Die Ausbildung umfasst insgesamt 54 Tage, die Lerninhalte werden auch praktisch angewandt und unter Stress getestet. Nach Absolvierung der Ausbildung können Schluchtenführer:innen den Beruf in Tirol und darüber hinaus ausüben.

 

 

Kontakte für Rückfragen:

Tiroler Bergsportführerverband, Michael Amprosi, Berufsgruppenvertreter der Schluchtenführer, 0676.847891357

Brandmedia, Patrick Bock, p.bock@brandmedia.cc, 0512.312118-10

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